Man glaubt gar nicht, was sich ansonsten noch oft im Stroh befindet.
18.5.2022
"Bei uns ist nur Stroh im Stroh!"
Was sich in einem ersten Schritt selbstverständlich anhört, ist in der Praxis aber eine Seltenheit.
Das Rohmaterial wird so gereinigt, dass sich im Endmaterial keine Fremdkörper befinden. Im Folgenden ein paar Beispiele, was wir aus unserem Stroh schon "herausgefischt" haben:
keine Metalle
Jeder Strohhalm geht durch einen Metalldetektor. Häufig sind es dabei "nur" Bierdosen, die vermutlich der durstige Landwirt, oder ein nicht umweltbewusster Rad- oder Autofahrer am Feldrand liegen gelassen hat, ohne sich dabei den möglichen Folgen bewusst zu sein. Diese Dosen werden dann oft im Zuge der Strohernte in Ballen eingepresst und finden sich nicht selten im Kuh- oder Pferdestall wieder. Die scharfkantigen teils aufgeschnittenen Dosen können schwere Verletzungen bei den Tieren hervorrufen, wenn auf die Dosen getreten wird oder noch schlimmer: wenn vom Stroh genascht wird. Sucht man im Internet nach diesem Thema, so gibt es zahllose sehr tragische Todesfälle, wo kerngesunde, teils sogar trächtige Tiere aufgrund von Metallen im Stroh leider verstorben sind.
Aber auch andere Metalle sind in Strohballen keine Seltenheit: So passiert es mehrmals im Jahr, dass wir Strohballen verarbeiten, welche abgebrochene Frontladerzinken in sich haben. Unser bisher größter Fund: Ein ganzer Schwader-Arm! (siehe Bild unten; wie der unbemerkt durch die Strohpresse kam, wundert uns bis heute)
keine Kadaver
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass auch nicht metallische Gegenstände bei uns herausgefiltert werden. So werden beispielsweise Kadaver von eingepressten Tieren (Hasen, Mäuse, Ratten, Rehe, Mader, ...) vollautomatisch aussortiert. Wer schon mal ein totes Tier im Stroh- oder Heuballen hatte, weiß wie unangenehm so ein teils verwestes Tier riechen kann. Aber derartige Kadaver sind nicht nur unangenehm für die Nase, sondern erzeugen bei ihrer Zersetzung auch Toxine (=Giftstoffe) welche für Rinder und andere Nutztiere häufig tödlich sein können. Auch hier finden sich im Internet zahlreiche Berichte,
keine Steine etc.
Neben metallischen Gegenständen und Tierkadavern sind es vor allem auch Steine und Gehölz, das durch unseren Filterungsvorgang herausgefiltert werden. Diese sind auf den ersten Blick nicht sehr gefährlich für die Tiere. Dennoch können beispielsweise Steine eine große Gefahr in der Praxis darstellen. So gibt es Fälle, bei welchen Steine in Verbindung mit einem Einstreusystem für Funkenflug und Brandentstehung gesorgt haben. Auch wenn diese Gefahr eher gering ist, so ist es zumindest für den Bauern einfacher, beim Ausmisten keine großen Steine entsorgen zu müssen, und auch Gehölz ist natürlich nicht gewünscht bei einer hochwertigen Einstreu. Unser Aussortieren von Fremdkörpern geht sogar so weit, dass selbst kleinste Fremdkörper, wie Reste von Getreide während des Produktionsvorganges ausgeschieden werden.
keine Bindegarnreste
Moderne Kanalballenpressen verfügen häufig über einen Knoter, welcher beim Zubinden des Ballens einen Knoten macht und einen Teil des Bindegarns (knapp 5cm lange Schnipsel) dabei abschneidet. Diese "Schnipsel" bleiben dabei meist am Feld oder am Strohballen liegen und finden so auch häufig den Weg in den Stall. Nascht das Tier dann vom Stroh, ist es natürlich nicht gesund, wenn sich diese Bindegarn-Teile im Stroh befinden. Unser eigens konstruierter Knüpfertisch beseitigt dieses Problem und entsorgt die anfallenden Schnipsel separat.
Wie man sieht, ist es also alles andere als die Regel, dass sich nur Stroh im Stroh befindet. Im Folgenden haben wir ein paar Bilder aus unserem Archiv gekramt, was wir bisher im Stroh gefunden haben (Keine Sorge, die Bilder von verpressten Kadavern ersparen wir euch aber):